Ab 1. Mai geöffnet

Liebe Besucher,

unser Museum ist ab 1. Mai wieder geöffnet. Wir freuen uns auf ihren Besuch!

Öffnungszeiten
Naturschutzgebiet Kendlmühlfilzen
© © Museum Salz & Moor

Moorerlebnisweg 

Nur wenige Meter vom Museum Salz & Moor entfernt führt der Moorerlebnisweg ins Naturschutzgebiet Kendlmühlfilzen. Kinder und Familien kommen hier zu jeder Jahreszeit auf ihre Kosten.

Für den 600 Meter langen Weg braucht man zwischen einer halben und einer ganzen Stunde. Obacht: Weil das Moor ein sehr nasser Lebensraum ist, kann der Weg nach Regenfällen an wenigen Stellen unter Wasser stehen. Wasserdichte Schuhe sind deshalb nicht verkehrt...

Wer erobert die Biberburg? Im Moorwald daneben lädt der Spielplatz mit Naturmaterialien zum phantasievollen Bauen ein. Wer über die Baumstämme balanciert, sieht schon die erste Lichtung im Moorwald. Eine Holzliege lädt schon wenige Meter weiter zum Blick in den Himmel ein, und direkt daneben verstecken sich Zwerge im dichten Latschengebüsch. Wer kann die meisten Quizfragen richtig beantworten? Von der Holzplattform aus kann man echte fleischfressende Pflanzen beobachten! Die gehen allerdings kaputt, wenn man vom Holzsteg ins Moor heruntersteigt. Deswegen bitte immer auf den Wegen bleiben! Am Ende führt ein märchenhaft verschlungener Pfad wieder zurück zur Biberburg.

 

Naturschutzgebiet Kendlmühlfilzen

Mit dem Naturschutzgebiet Kendlmühlfilzen liegt eines der größten Hochmoore Bayerns direkt vor der Haustür des Museums Salz & Moor im Klaushäusl. An mehreren Stellen ist es auf Wanderwegen zugänglich. 

Zahlreiche seltene Tiere, Pflanzen und Pilze haben hier ihre Heimat, darunter auch alle drei einheimischen Sonnentau-Arten, die als fleischfressende Pflanzen Insekten fangen und verdauen.

Ab dem 17. Jahrhundert wurde der Torf der Hochmoore als Brennstoff genutzt, zunächst nur an deren Rand und in überschaubaren Mengen. Die Technisierung im 19. Jahrhundert erweiterte die Möglichkeiten des Torfabbaus, der Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts im industriellen Maßstab geschah. Eine eigene Eisenbahn wurde in den Kendlmühlfilzen zum Torftransport gebaut. Das Museum Torfbahnhof zeigt dies eindrucksvoll.

Nach dem zweiten Weltkrieg verlor Torf seine Bedeutung als Brennstoff. Als in den 1970er Jahren nochmals Torf abgebaut wurde, diesmal zur Gewinnung von Blumenerde, regte sich erheblicher Widerstand in der Bevölkerung. Die Bürgerinitiative "Rettet die Kendlmühlfilzen" und der Bund Naturschutz kämpften zwei Jahrzehnte lang für eine Unterschutzstellung.

Ein kleiner Teil im Südwesten der Kendlmühlfilzen blieb weitgehend intakt. Die weitaus größeren durch Torfabbau zerstörten Bereiche werden seit 1995 teilweise renaturiert. Durch Staudämme kann nun das Regenwasser im Moor gehalten werden, das Moor beginnt von Neuem zu wachsen. Moore wachsen allerdings sehr langsam, mit einem Millimeter pro Jahr. Bis alle Wunden des Torfabbaus verheilt sein werden, müssen noch Jahrhunderte vergehen.

Heute werden intakte Hochmoore als wichtiger Beitrag zum Klimaschutz gesehen. Sie entziehen der Atmosphäre das Treibhausgas CO² und speichern große Mengen Kohlenstoff. Darüber hinaus leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Hochwassersicherheit, denn sie sind in der Lage, Starkregenereignisse abzupuffern.